Wir haben das erste Mal Bekanntschaft mit “Grannen” gemacht – und wir hätten gut darauf verzichten können!

Für Boira war es sehr schmerzhaft, zumal ich die Ursache für ihr humpeln nicht auf anhieb gefunden habe!

Aber alles schön der Reihe nach:

Mitte Juli hatte Boira einen Zahnarzttermin um den Zahnstein zu entfernen und um einen defekten Zahnhals zu behandeln……! Zahnstein war gar nicht schlimm aber was tief in ihrem Kiefer sass; eine einzige Katastrophe – alles voll Eiter, Verursacher waren nicht die Zähne – es muss eine Entzündung / Virus gewesen sein, die gnadenlos durch ihren Kiefer gezogen ist 😢! Boira musste den Unterkiefer ( beidseits) aufschneiden und das Eiter heraus kratzen lassen ( bis auf den Knochen)! Dann zu nähnen…. nur einen Zahn gezogen, die restlichen Zähnen konnte sie behalten, zum Glück!

Da sie unter Narkose lag konnte ihre Pfote auch genauer untersucht werden: eine Granne war der Übeltäter 😁

…und ihm Ohr hatte sie ein “Zugebilde” bereits seid Jahren, dieses wurde ebenfalls entfernt! Alles ist gut gegangen – meine arme Maus hatte eine OP von 2 Stunden – und das traurige kommt noch, schon bald muss sie auch den Oberkiefer röntgen und “sanieren” lassen, damit sie den Rest ihres Lebens wieder “zubeissen” kann!

Aber fast alles im Leben hat zwei Seiten – so dürfen wir nach der OP nun auch “Positives” abgewinnen: als erstens hat Boira im Unterkiefer keine Schmerzen mehr ! Sie hat praktisch kein Mundgeruch mehr! – bei Hundebegegnungen “kläfft” sie praktisch nicht mehr ( oder wenig) was uns daraus schliessen lässt, dass sie wohl gekläfft hat um die Artgenossen auf Distanz zu halten, wohlwissend dass sie nicht zubeissen könnte ( wegen Kieferschmerzen) wenn sie attackiert würde!

Wir Menschen suchen die Ursachen vermutlich nicht selten am falschen Ort! Die Tierwelt ist und bleibt ein “Wunder”!


Was sind eigentlich Grannen?

Bei einem Spaziergang oder beim Spielen im Feld und auf der Wiese kann der Hund sich schnell Grannen einfangen, die sich schmerzhaft in seine Haut bohren. Denn die kleinen, spitzen Pflanzenteile sind gar nicht so harmlos, wie sie auf den ersten Blick aussehen. Nicht immer ist es so leicht, diese Grannen selber mit einer Pinzette wieder aus der Haut zu entfernen.

Doch was sind eigentlich Grannen?
Eine Granne ist Teil einer Getreideähre oder eines getreideähnlichen Unkrauts. Sie umschließt die Samenkörner mit sehr feinen Haaren. Das Ende dieser feinen Haare läuft vorne spitz zu, ist sehr rau und wirkt, wie mit kleinen Widerhaken besetzt.
In der warmen Jahreszeit ist die Granne eine wahre Plage für alle Tiere. Ist sie nämlich einmal in die Haut eingedrungen, kann sie im Körper eine beachtliche Strecke zurücklegen.

Wie gelangt eine Granne in den Körper des Hundes?
Ihr tobt mit dem Hund auf einer Wiese, der Hund rennt durch dichtes Gebüsch oder Ihr spaziert mit dem Hund einen Feldweg entlang. Überall kann die Gefahr der widerhakenbesetzten


Grannen lauern. Entweder liegen die Grannen schon auf dem Boden oder der Hund streift sie bei der Berührung mit Ähren oder Gräsern ab, wodurch sich die Grannen schnell in seinem Fell festsetzen können. Dabei verhindern die feinen Widerhaken, dass der Hund sie durch einfaches Abschütteln wieder los wird. Im Gegenteil – sie werden durch die Bewegung eher noch tiefer in das Fell des Hundes befördert, von wo aus sie sich schließlich wie kleine Pfeilspitzen weiter in die Haut bohren können. Liegen die Grannen auf dem Boden, so können sie sehr leicht in die Pfoten gelangen.
Welche Anzeichen können darauf hinweisen, dass der Hund eine oder mehrere Grannen im Körper hat?

Symptome können sein:
– plötzliches und langes Ablecken der Pfote,
– humpeln nach dem Spaziergang,
– husten oder niesen,
– zukneifen eines Auges,
– entzündetes geschwollenes Auge,
– Kopf schütteln,
– kratzen am Ohr,
– Rötung im Ohr
– Schwellung der Pfote,
– gerötetes Auge

Sitzt eine Granne im Ohr des Hundes fest, wird er häufig den Kopf schütteln oder sich daran kratzen. Dadurch wir die Granne jedoch nur noch weiter in den Gehörgang einwandern, was zu einer schmerzhaften Gehörgangsentzündung führen kann. Eine Granne ist sogar in der Lage, sich durch das Trommelfell zu bohren und kann so am Innenohr schlimme Schäden verursachen. Auf keinen Fall solltet Ihr versuchen, eine Granne mit einem Wattestäbchen aus dem Ohr herauszuholen. Ihr würdet sie damit nur noch weiter in das Ohr hineinschieben. Sucht unverzüglich den Tierarzt auf. Ist die Granne schon zu weit ins Ohr eingedrungen, kann sie oft nur noch unter Narkose entfernt werden.

Quelle Text: hund.info